Artist Talk

Neda Saeedi, Sofie Krogh Christensen

Veranstaltung

12. September 2025, 17:00 Freier Eintritt

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Neda Saeedi, Monument of Oblivion: River of Lethe, 2025, Foto: Piotr Pietrus

Anlässlich der ortsspezifischen Soundinstallation Monument of Oblivion: River of Lethe lädt die Klosterruine Berlin zu einem Gespräch zwischen der Künstlerin Neda Saeedi und der Kuratorin Sofie Krogh Christensen (KW Institute for Contemporary Art) ein.

In ihrer künstlerischen Praxis untersucht Neda Saeedi Fragen der Erinnerung und Entwurzelung anhand materieller Archive und Orte. Ihre künstlerischen Arbeiten beleuchten dabei das fragile Zusammenspiel von Anwesenheit und Abwesenheit und regen zum Nachdenken darüber ein, wie Geschichten weitergetragen werden – und welche Narrative anerkannt, welche vergessen werden.

Indem sie materielle Geschichten miteinander verknüpft und in neue Abstraktionen übersetzt, öffnet die Künstlerin Räume für deren politische Resonanz. Das Gespräch verbindet diese Erkundungen mit der architektonischen und historischen Atmosphäre des Ortes und lädt zum weiteren Austausch und Dialog ein.

Das Gespräch findet in englischer Lautsprache statt.

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Sofie Krogh Christensen, Foto: Benedicte Gyldenstierne Sehested

Biografien

Neda Saeedi (geboren in Teheran, Iran) ist eine in Berlin lebende Künstlerin, die sich in ihrer Arbeit mit dem Zusammenspiel von Erinnerung, Materialität und den in Objekten eingeschriebenen Narrativen beschäftigt. Sie ist fasziniert von der Art und Weise, wie durch Materialien Geschichten transportiert werden — fragile wie auch beständige — und kreiert mit ihren Skulpturen und Installationen immersive Umgebungen, in denen industrielle und natürliche Elemente mit dem Licht und dem Rauminteragieren. Glas mit seinem Spannungsverhältnis zwischen Zerbrechlichkeit und Widerstandskraft und Stahl, der dieLast unterdrückerischer Strukturen heraufbeschwört, sind zentrale Elemente ihrer Arbeit und dienen als Metaphern für das Erinnern und Vergessen, Bewahren und Auslöschen. In ihren Arbeiten setzt sich Saeedi mit historischen und kulturellen Kontexten auseinander und konstruiert Räume, in denen die Objekte nicht nur statisch sind, sondern aktivan den sich entfaltenden Erzählungen mitwirken. Ihre Materialwahl wird zum Ausdrucksmittel und lädt dazu ein, die Geschichten, die wir übernommen haben, und jene, die noch geschrieben werden müssen, neu zu überdenken. Sie studierte klassische Bildhauerei bei Raffie Davtian in Teheran, bevor sie ihr Studium der Bildenden Kunst in der Fotoklasse von Prof. Hito Steyerl an der Universität der Künste Berlin (UdK) abschloss. Saeedi erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Villa Romana-Preis (2022),ein Stipendium am Max-Planck-Institut in Florenz, das Stipendium der Stiftung Kunstfonds (2020) und den Elsa Neumann Nachwuchspreis (2019). Sie ist Absolventin des Artist in Residence-Programms der Delfina Foundation in London.

Sofie Krogh Christensen ist Assoziierte Kuratorin des KW Institute for Contemporary Art in Berlin und hat an zahlreichen Ausstellungen, Veranstaltungen und Publikationen mit Künstler:innen wie Kazuko Miyamoto, Pia Arke, Kameelah Janan Rasheed, Lydia Ourahmane, Martin Wong, Hervé Guibert, Christopher Kulendran Thomas, Rabih Mroué, Renée Green und Paul Thek zusammengearbeitet.

Die in Berlin lebende Autorin und Kuratorin hat einen Master-Abschluss in Moderner Kultur und Kulturvermittlung der Universität in Kopenhagen und war zusammen mit den Künstlern Elmgreen & Dragset Teil des kuratorischen Teams der 15. Istanbul Biennale: a good neighbour (2017). 2018 nahm sie am International Studio and Curatorial Program (ISCP) in New York teil und 2024–25 war sie Stipendiatin des renommierten Propel-Programms der Association of Art Museum Curators (AAMC) in New York. Neben ihrer regelmäßigen Mitarbeit in Jurys und Ausschüssen ist sie Mentorin für das BPA// Berlin Program for Artists und rezensiert Ausstellungen u. a. für das Frieze Magazine.